K A D
Eine Folge von Akkorden, die sich am Ende in einem Zielakkord auflöst, nennt man eine Kadenz (lat. cadere: fallen).
Je nach den Akkorden entstehen verschiedene Spannungsbögen, die dann als Elemente in einem Musikstil oft benutzt werden.
Eine beliebige Akkordfolge ohne Zielakkord und Bildungsregel heißt dagegen Progression.
E N Z
Klassisch und Modern
Dur und Moll / Klassische Kadenz
Kadenzen sind seit Jahrhunderten ein wesentliches Element unserer Musik, z.B. die Dur Kadenz (Grundkadenz) in Volks- und Kinderliedern.
Für die Moll Kadenz wurden Akkorde aus Natürlich und Harmonisch Moll verwendet.
Der Zielakkord dieser Kadenzen, also die Auflösung der Dominante, ist immer die Tonika.
Moderne Kadenz
Bei der modernen Kadenz wurde dem Dreiklang der Stufe IV (Subdominante) eine große Sexte hinzugefügt. Dieser Akkord befindet sich auch auf der Stufe II (Subdominantparallele in Dur, s. u. Abbildung) und ersetzt die Stufe IV aus der klassischen Kadenz. Bei Moll folgt ihm dann eine Dominante (V), die durch einen zusätzlichen Ton mehr Spannung erhielt.
Die Kadenz beginnt meist mit Stufe II.
Akkordfolge Klassisch
I - IV - V - I
Akkordfolge Modern
II - V - I - I
Dur
Beispiel für C-Dur
Moll
Beispiel für a-Moll
Dur Kadenz
Moll Kadenz
Klassisch
Modern
I
X
II
Xm7
IV
X
V
X7
X steht für den Grundton
I
Xm
IV
Xm
V
X7
II
Xm7b5
V
X7b9
I
Xm7
Die Kadenzen in allen Tonarten
Klassisch
Modern
Dur
Moll
Klassisch
Modern
C
Cis/Des
D
Dis/Es
E
F
Fis/Ges
G
Gis/As
A
B
H
Schlüsse
Eine Kadenz beendet häufig auch als "Schluss" ein Lied oder Liedabschnitt
Die einfachste Kadenz V - I (Dominante - Tonika) bildet den "authentischen Schluss".
Der Wechsel von der Subdominante zur Tonika (IV - I) ist der "plagale Schluss".
oder
z.B.
Wenn am Ende die harmonisch erwartete Tonika jedoch abgewandelt oder durch einen anderen Akkord ersetzt wird, entsteht ein "Trugschluss".
Meist handelt es sich dabei um den Wechsel zur Tonikaparallele (V - VI).
oder
z.B.
Es entsteht eine aufhebende, verzögernde Wirkung.
Als "Ganzschluss" gilt das direkte Ende mit der Tonika.